Kinder-Orthetik – höchste Qualitätsansprüche an professionelle Versorgung und kontinuierliche Begleitung für optimale Lösungen.

Kinder-Orthetik

Eine Orthese ist ein orthopädisches Hilfsmittel, das den Körper von außen umschließt und hierbei eine stützende und haltungskorrigierende Funktion erfüllt. Durch das fortwährende Wachstum ist die Physiologie von Kindern ständigen Veränderungen ausgesetzt. Daher ist eine professionelle Versorgung und kontinuierliche Begleitung unerlässlich. Wir greifen auf einen großen Erfahrungsschatz zurück und entwickelt mit viel Engagement die optimalen Lösungen für unsere kleinen Patienten.

Häufige Indikationen

  • Lähmungen, z.B. Infantile Zerebralparese (ICP), Hemiparese und Poliomyelitis
  • Fehlbildungen, z.B. Meningomyelocele (MMC) bzw. Spina bifida und Hüftdysplasie
  • chronische Muskel- und Nervensystemerkrankungen, z.B. Muskeldystrophie (DMD) und Multiple Sklerose (MS)
  • angeborene Fehlstellungen
  • nach Operationen oder Verletzungen

Ihr Ansprechpartner

Christina Kolbe
Teamleiterin Orthopädietechnik

Diplom-Orthopädietechnikermeisterin

Ronny Gerstenberger
stellv. Teamleiter Orthopädietechnik

Diplom-Orthopädietechnikermeister

E-Mail: ot@bos-erfurt.de
Tel: (0361) 4377-120

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VERSORGUNG DER OBEREN EXTREMITÄTEN

Im Kindesalter werden bei der Orthesenversorgung der oberen Extremitäten fast ausschließlich individuelle Anfertigungen eingesetzt.

Oberarm-/Unterarm-/Handorthesen

Je nach Indikation und Therapieziel wird die Oberarm-Unterarm-Handorthese von unseren erfahrenen Technikern nach den individuellen Bedürfnissen des Kindes geplant. Ob reine Lagerung oder Kontrakturprophylaxe mit gelenkiger Unterstützung bzw. Führung, hier stehen zahlreiche Möglichkeiten zur Verfügung.

Unterarm-/Handorthesen

Unterarm-Handorthesen unterscheiden sich in Lagerungsorthesen zur Führung und Korrektur und in Funktionsorthesen zum alltäglichen Gebrauch. Die Form der Orthese wird hierbei von der erwünschten Funktion vorgegeben. Gerade bei der Kinderversorgung an der Hand empfiehlt sich die individuelle Fertigung aus Silikon (siehe Silikontechnik).

Hand-/Finger-/Daumenorthesen

Für die Hand-, Finger- und Daumenorthesen stehen uns eine Vielzahl an konfektionierten Orthesen zur Verfügung. Zum Teil als Bandagen oder aber aus kunststoffverstärkten Materialien zur Entlastung und Ruhigstellung. Zur Kontrakturprophylaxe und zur Daumenabduktion bieten wir individuelle Lösungen an.

VERSORGUNG DER WIRBELSÄULE

Kyphose-Korsett zur Kyphoseversorgung

Das Kyphose-Korsett dient der Aufrichtung der typischen C-förmigen Kyphosehaltung. Seine reklinierende Funktion wirkt dauerhaft korrigierend und wachstumslenkend, dadurch wird der Träger immer wieder zur aufrechten Haltung animiert. Stabilisiert wird die optimale Position im Hartschalenkorsett.

Chêneau-Korsett zur Skolioseversorgung

Ein Chêneau-Korsett, auch Derotationskorsett genannt, stimuliert bestimmte Punkte und regt damit den Körper an, sich selbst aufzurichten. Das Korsett besteht aus elastischem Kunststoff und ist asymmetrisch gebaut. Durch seine dreidimensionale Bauform mit Druckzonen, Freiräumen und Streckungen, erzeugt es auf der einen Seite spürbaren Druck, hat aber auch Platz für eine richtungsweisende Aufrichtung der Wirbelsäule. Die Wirkung wird hierbei vor allem durch die Atmung gesteuert.

Anwendung bei idiopathischer Skoliose. (s. Skoliosetherapie)

Neuro-Korsett zur Skolioseversorgung

Dieses Neuro-Korsett  hat die Aufgabe den Rumpf sowohl im Sitzen als auch im Stehen zu stabilisieren. Anders als bei idiopathischer Skoliose arbeiten wir bei der Versorgung der neuromuskulären Skoliose nicht mit Druck oder Korrekturpunkten, sondern möglichst großflächig, um zusätzlichen Druckschmerz zu minimieren. Das Neuro-Korsett soll in erster Linie stützend wirken und so die Autonomie des Patienten verbessern, sowie das Voranschreiten der Skoliose vermeiden. Zusätzlich kann eine Verbesserung der Kopfkontrolle erzielt werden.

Anwendung bei neuomuskulärer Skoliose. (s. Skoliosetherapie)

Softorthesen für den Rumpf

Softorthesen ermöglichen eine verbesserte Haltungs- und Bewegungskontrolle. Durch individuelle Zügel und Pelotten wird die Steuerung und Haltung zusätzlich beeinflusst und eine dynamische Führung der Bewegungen erreicht. Der Muskeltonus des Rumpfes kann somit positiv verändert werden.

VERSORGUNG DER UNTEREN EXTREMITÄTEN

Zur Versorgung der unteren Extremitäten bieten wir je nach Indikation und Bedürfnis des Kindes sowohl individuell in Prepreg- oder Carbontechnik gefertigte, als auch vorkonfektionierte Orthesen in folgenden Ausführungen:

  • dynamisch oder statisch, Stütz- oder Führungsorthesen mit gesperrtem oder beweglichem Gelenk
  • mit einstellbarem Quengelgelenk oder elektrisch gesteuertem Gelenk
  • Softorthesen aus elastischem Material wie Neopren oder Lycra
  • Orthesen aus Thermoplasten
  • Carbonfeder-Orthesen und Lagerungsschienen

Fuß-/Sprunggelenksorthese (DAFO) & Unterschenkelorthese (AFO)

Die individuell gefertigte DAFO/AFO ist eine formschlüssige Orthese mit einer konturierten Fußform. Die Aufgabe dieser Orthese besteht darin, die Fußstellung zu korrigieren, Gelenke zu unterstützen bzw. zu begrenzen und damit Bewegungen zu ermöglichen sowie die Gangsicherheit zu gewährleisten.

Knieorthese (KO)

Hierbei handelt es sich um eine anatomisch geformte Orthese zur Führung, Ruhigstellung oder Stabilisierung des Kniegelenks. Die Orthese umschließt den Ober- und Unterschenkel und ist auf Höhe des anatomischen Kniegelenks mit einem mechanischen Gelenk versehen, welches je nach Bedürfnis teilweise oder komplett gesperrt werden kann.

Knie-/Fußorthese (KAFO)

Die individuell gefertigte KAFO dient dem Funktionsausgleich, der Entlastung, Stabilisierung oder Führung der unteren Extremität. Es handelt sich um eine formschlüssige Hartschalenorthese mit Korrektur der Fußstellung und gelenkigen Verbindungen in Knie und Knöchel. Die Auswahl der Gelenke sowie Form der Orthese ist funktions- und indikationsabhängig.

Becken-/Hüftorthese (HO)

Diese individuell gefertigte Hartschalenorthese dient vorwiegend zur postoperativen Lagerung. Sie findet aber auch Anwendung bei inkompletter Querschnittslähmung oder MMC / Spina bifida und ermöglicht das aufrechte Stehen und Gehen, indem über einen Hüftkorb das Becken umfasst und damit der Rumpf stabilisiert wird.